Montag, 29. Dezember 2008

Von Puerto Natales nach Ushuaia

Den 6-taegigen Marsch durch Torres del Paine noch in den Knochen verbrachten wir den Tag nach dem Trek damit uns durch die verschiedenen Cafes der Stadt zu trinken und zu essen bevor wir am Morgen des 19. Dezembers Richtung Ushuaia, Argentinien, aufbrachen. Die Fahrt fuehrte uns durch die flache patagonische Oednis, vorbei an mit rosafarbenen Flamigos gesprenkelten Lagunen an die Magellan-Strasse. Mit der Faehre und begleitet von Pinguinen ueberquerten wir die Seestrasse und setzten unsere Fuesse auf feuerlaendischen Boden. Erst lange nach der Grenzueberschreitung nach Argentinien wurde die Landschaft allmaehlich wieder bergiger. Kurze Zeit und einen Pass spaeter erreichten wir schliesslich Ushuaia.

Dienstag, 23. Dezember 2008

Frohe Weihnachten


Hallo ihr Lieben,


gerade sind wir in Buenos Aires gelandet, es sind 29 Grad und es fuehlt sich ueberhaupt nicht weihnachtlich an. Trotzdem senden wir euch ganz liebe Weihnachtsgruesse ueber den grossen Teich. Wir stehen kurz vor dem Ende des ersten Teils unsere Reise, sind um viele Erfahrungen und Erlebnisse reicher und freuen uns jetzt auf unseren kurzen Zwischenstopp zu Hause und ganz besonders auf Euch!

Samstag, 20. Dezember 2008

Parque Nacional Torres del Paine





















Torres del Paine: Die nackten Tatsachen

Zeitraum: 12.12.08 - 17.12.08
Anzahl der Tage: 6
Transportmittel: Bus, Schiff, per Pedes
Zu Fuss zurueckgelegte Kilometer: 132
Zu Fuss ueberwundene Hoehenmeter: 6890 (nur hoch)
Gesamtlaufzeit: 43.5 Stunden (inklusive Pausen)
Unterbringung: Zelt
Wetter: Sonne, Wolken, Regen und Schnee
Temperaturen: 0 -22 Grad Celsius
Landschaftsbilder: Gletscher, Berge, Geroellfelder, Seen, Waelder, Fluesse und Blumenwiesen
Hauptnahrungsmittel: Nudeln, Muesli, Brot, Nuesse und 650 g Schoki
Highlights: Gletscher Grey, Torres del Paine, Valle Frances, Cuernos del Paine

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Parque Nacional Los Glaciares (El Calafate - El Chaltén)






Und dann hiess es auch schon wieder Abschied nehmen. Mit dem Flugzeug ueberbrueckten wir die 1400 km gen Sueden nach El Calafate zu den grossen Gletschern. Auf eisernen Stegen und vom Boot aus naeherten wir uns zwei von dreien, dem Perito Moreno und dem Spegazzi. Der Weg zum Upsala-Gletscher blieb uns auf Grund der im See treibenden Eisberge leider versperrt.
Es zog uns weiter, wieder zum Wandern, wieder in die Berge. Und so brachen wir mit Essensvorraeten bepackt nach El Chaltén, dem Trekkingparadies Argentiniens, auf. Unser Unternehmen stand ganz im Zeichen des Cerro Torre und Monte Fitz Roy, zwei beeindruckenden Felsformationen, die Bergsteiger aus aller Welt in ihren Bann ziehen. El Chaltén begruesste uns mit strahlendem Sonnenschein und schon von Weitem konnten wir die Berge vor uns erblicken. Nach einem kurzen und steilen Einstieg ging es gemuetlich hinauf, dem Cerro Torre entgegen. Gewaltig ragen die drei Hauptspitzen des Berges in den Himmel und spiegeln sich in der Gletscherlagune zu ihren Fuessen. Im Schutz der Gletschermoraene schlugen wir unser Zelt auf und unternahmen einen Abendspaziergang bevor uns der Wind ins Zelt trieb. Nach einem spaeten Fruehstueck brachen wir am naechsten Morgen Richtung Monte Fitz Roy auf. Vorbei an stillen Lagunen, durch Wald und Wiesen fuehrte uns der Weg zum Campingplatz am Fusse des Berges. Zelt und improvisierter Tisch wurden mit Bergblick errichtet und nach einem Ausflug zu einem naheliegenden Gletscher legten wir uns zeitig schlafen. Im Morgengrauen des naechsen Tages schlafwandelten wir die steilen 450 Hoehenmeter zur Laguna de los Tres hinauf. Hier erwarteten wir vor Kaelte schlotternd den Sonnenaufgang, der die Felswaende des Monte Fitz Roy in gluehend rotes Licht tauchte. Der Anblick war umwerfend und liess die vorangegangenen Strapazen vergessen. Noch immer vor Kaelte zitternd machten wir uns an den Abstieg, nahmen noch eine Muetze voll Schlaf bevor wir unsere Zelte abbrachen und ins Tal zurueckkehrten. Nach einer Nacht in El Chaltén nahmen wir den Bus zurueck nach El Calafate. Hier organisierten wir die Weiterfahrt nach Puerto Natales, Chile, fuer den naechsten Morgen, wuschen unsere stinkenden Trekkingsocken und genehmigten einen riesen Becher Eis. Jetzt wissen wir: Das beste Eis der Welt kommt aus El Calafate, da muesst ihr euch warm anziehen ihr Italiener.

Bariloche

Den Abstieg des vorangegangenen Tages noch in den Knochen stiegen wir am naechsten Tag auf das Mountainbike um und erkundeten die Umgebung von Bariloche vom Sattel aus. Bergauf, bergab ging es ueber Teer und Schotter in die kleine und touristische Siedlung Colonia Suiza. Hier genehmigten wir uns ein selbstgebrautes Bier bevor wir uns wieder auf die Saettel schwangen. Vorueber an Seen, Fluessen, Waeldern und Aussichtspunkten strampelten wir zum Ausgangspunkt zurueck. In Bariloche belohnten wir uns mit Kaffee und fetter Schokotorte, lecker!

Parque Nacional Nahuel Huapi

Ausgeruestet fuer die naechsten zwei Tage machten wir uns entgegen der Empfehlung des Club Andino (= DAV in Argentinien) auf den Weg. Die erste Etappe fuehrte uns durch ein liebliches Tal immer dem Verlauf eines Bergbaches folgend. Am Ende des Tales trafen wir auf eine steile Felswand, wo uns die Wassermassen des Gebirgsbaches in senkrechtem Fall entgegenstuerzten. Wir erklommen die Wand und erreichten nach einer Stunde schweisstreibenden Anstieg das Refugio Italia. Umgeben von hohen Bergen schmiegt sich die Huette an den Ausgang eines kleinen Bergsees. Am Ufer schlugen wir unser Zelt auf und kehrten auf ein Bier in die Huette ein.
Am naechsten Morgen hinterliessen wir dem Huettenwart unsere Namen und Unterkunft in Bariloche und machten uns auf den ungewissen Weiterweg. Zunaechst folgten wir noch den Spuren im Schnee und den spaerlichen Markierungen im Schotterfeld den Pass hinauf. Hier eroeffnete sich uns ein fantastischer Blick ueber die schneebedeckten Berge der Anden, den gewaltigen Monte Tronador und in der Ferne erblickten wir den perfekt geformten Kegel des Vulkans Osorno in Chile. Dann verlor sich der Weg und so schlugen wir uns mal mehr, mal weniger gewiss ob der Richtung des Weges in ein kleines Tal hinunter und an dessen Rande ein steiles Geroellfeld zum naechsten Pass hinauf. Hier endlich fanden wir wieder deutliche Spuren im Schnee und erreichten nach einem kraeftezehrenden Abstieg das Refugio Lopez. Nach einer kleinen Verschaufpause beschlossen wir den Abstieg ins Tal noch am selben Tag in Angriff zu nehmen. Gerade noch rechtzeitig trafen wir auf die Verkehrsstrasse und stiegen in den Bus, der uns nach Bariloche zurueckbrachte.

Von San Martin nach Bariloche

Nach einem spaeten Fruehstueck hiess es fuer uns Abschied nehmen. Und so traten wir mit unserem kleinen Fiat ueber steinige "Feldwege", durch zwei Nationalparks und vorueber an wunderschoenen Seen den Rueckweg nach Bariloche an. In der Naehe des kleinen Dorfes Villa Traful erlagen wir der bezaubernden Landschaft, schlugen kurzer Hand unser Zelt am Ufer des Sees auf und verbrachten die Nacht in freier Natur. Waehrend die Abenddaemmerung die umliegenden Berge in rotes Licht tauchte, liessen wir uns am Lagerfeuer unser Abendessen schmecken. Am naechsten Morgen liessen wir dieses idyllische Fleckchen Erde hinter uns und kehrten nach Bariloche zurueck. Ein kurzer Abstecher fuehrte uns zu dem Luxushotel Llao Llao. Auf der Hotelterasse genossen wir den teuersten Kaffee unseres Lebens und die tolle Aussicht auf den Lago Nahuel Huapi. Den Abend verbrachten wir im Supermarkt auf der Suche nach geeigneter Trekkingnahrung fuer den anstehenden Trek.

San Martin de los Andes & Parque Nacional Lanin

Zusammen mit Rike und Sven aus Tuebingen erkundeten wir am naechsten Tag den Parque Nacional Lanin. Vier Mann an Board meisterte unser kleiner Fiat Uno glaenzend jegliche Huerde und brachte uns ueber Stock und Stein an den Fuss des Vulkans. Leider waren die Wolken gegen uns und huellten den Berg in undurchdringliche Schwaden. Wir liessen uns die Laune nicht verderben und nach einer schoenen Wanderung zu einem Wasserfall traten wir den Rueckweg nach San Martin an. Abends zauberten wir uns ein Festmal aus Karotten- und Kartoffelgemuese, Tomatensalat und Rinderfilet, das Kali meisterhaft fuer uns zubereitete. Zwei grosse Flaschen Bier und einen Nachtisch spaeter landeten wir uebersatt und gluecklich in unseren Betten.

Montag, 1. Dezember 2008

Von Esquel nach San Martin de los Andes


Nicht zu frueh brachen wir am naechsten Morgen auf und fuhren in Richtung Bariloche weiter. Hier klapperten wir die Autovermietungen nach einem guenstigen Angebot ab. Fuendig geworden, verluden wir unsere Rucksaecke in den kleinen Fiat und nutzten das schlechte Wetter, um in den Norden nach San Martin de los Andes zu fahren. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit erreichten wir unser Ziel und fanden Unterschlupf in einer gemuetlichen und urigen Herberge.

Esquel - Parque Nacional los Alerces




Nach den Ereignissen der letzten Tage hatten wir eine Pause noetig. Wir suchten und fanden Ruhe im Nationalpark Los Alerces. Ausgeruestet mit Essen fuer die naechsten vier Tage schlugen wir unser Zelt an einem Fluss in der Mitte des Parkes auf. Von hier aus unternahmen wir Wanderungen und machten eine Bootsfahrt zu zweitausend Jahre alten Alercen, deren Schutz ausgesprochenes Ziel des Nationalparkes ist. Die Abende verbrachten wir kochend am Lagerfeuer und genossen den Luxus einer Flasche Wein, die wir fuer einen gemuetlichen Abend mitgenommen hatten. Nach drei Naechten und vier Tagen in der "Wildnis" kehrten wir per Anhalter nach Esquel zurueck. Auf dem Weg machten wir Halt in Trevelin, um uns in einem Waliser Teehaus mit Scones, Kuchen und Tee verwoehnen zu lassen. Wieder in der Zivilisation nahmen wir eine ausgiebige heisse Dusche bevor wir uns in die weichen Betten fallen liessen.

Puerto Madryn


Geschafft von einer schlaflosen Nachtbusfahrt und dem vorangegangenen Tag, trudelten wir am fruehen Nachmittag in Puerto Madryn ein. Ausser essen, schlafen, streiten und einem kleinen Stadtbummel brachten wir an diesem Tag nichts mehr auf die Reihe. Frueh am naechsten Morgen starteten wir einen Ausflug auf die Peninsula Valdes zu Pinguinen, Seeelefanten und den Walen! Mit dem Boot fuhren wir in die Bucht hinaus und hatten Glueck: Nur wenige Meter vom Boot entfernt, fasst in greifbarer Naehe, schwamme die Walmuetter mit ihren Kaelbern an uns vorueber, tauchten unter dem Boot hinweg und zeigten uns ihre maechtige Schwanzflosse. Ueberwaeltigt von Walen, Seeelefanten und Pinguinen kehrten wir nach Puerto Madryn zurueck und nahmen den naechsten Nachtbus nach Esquel.