Sonntag, 30. November 2008

Salta und Umgebung

Es war warm in Salta. Tagsueber mit Temperaturen ueber 30 Grad und nachts fielen sie nur sehr langsam auf ein ertraegliches Niveau. Zum Glueck gab es auf dem Dach unseres Hostels eine Bar. Wir tranken ein Bier und nahmen sowohl die kuehlende Wirkung als auch den schlaefrigmachenden Rausch dankbar an. Ausgeschlafen schlenderten wir am naechsten Tag durch die Strassen und ueber die Plaetze der Stadt und liessen uns von der Seilbahn den Aussichtsberg hinaufgondeln.
Die Umgebung von Salta erkundeten wir mit dem Mietwagen. Leider nicht ganz allein, denn Marie und Cedric, zwei Franzosen waren aus kostengruenden mit an Board. Anfangs fuehrte uns die Strasse durch eine skuriele Steinlandschaft, geformt durch Auswaschungen und in fantastischen Rottoenen glaenzend. Dann der Wandel zur Weinregion um Cafayate. Ganz im Zeichen des Weines besichtigten wir die Weinproduktion einer Bodega und liessen und anschliessend zu einer Verkostung einladen. Abends verabredeten wir uns mit Lisa und Peter, einem frisch verheirateten Paar aus Hamburg in den Flitterwochen, zum Steakessen. Nicht nur die Landschaft wandelte sich staendig, sondern auch Strassenbelaege und -bedingungen. Und so fanden wir uns am naechsten Tag auf einer Schotterpiste in Richtung Cachi wieder. Mit einem saftigen Lomo (Filet) im Bauch verliessen wir dieses suesse kleine Nest, genossen die Serpentinen hinunter ins Tal und die letzten Kilometer zurueck nach Salta.
Nur eine Nacht spaeter ging es mit Lisa und Peter weiter gen Norden. Durch dichten Dschungel und ueber kurvige Strassen, welche die Jungs auf die Rueckbank verwiesen und den empfindlichen Maedels nicht gut bekamen, ging es nach Pumamarca und dem siebenfarbigen Berg. Nach einem kleinen Stadtbummel und einer kurzen Mittagspause ging es weiter, vorbei an bunten Bergen nach Tilcara, wo wir die Nacht verbringen sollten. Nachdem uns noch ein bisschen Zeit blieb, entschlossen wir kurzer Hand noch einen spaetnachmittaeglichen Ausflug zur Garganta del Diablo zu unternehmen. Ueber abenteuerliche Strassen ging es also bei difusem Licht den Berg hinauf. Die Maedels waeren sicherlich frueher umgekehrt, aber Kali und Peter liessen sich nicht aufhalten, und nur wenige Kurven spaeter erreichten wir unser Ziel: Eine schmale Schlucht, die der Fluss tief in den Fels gegraben hatte. Wieder zurueck verbrachten wir den letzten gemeinsamen Abend mit Lisa und Peter gemuetlich bei Speis und Trank und natuerlich landeten wieder zwei saftige Steaks auf unseren Tellern. Unser Verlangen nach Fleisch konnte bisher noch nicht gestillt werden.
Auf halben Weg nach Iruya verabschiedeten wir uns am naechsten Tag von den Beiden und fuhren per Anhalter weiter. Gerade noch rechtzeitig fuer ein schlechtes Mittagessen kamen wir in Iruya an. Kaum hatte die Nahrung ihren Weg in unsere Maegen gefunden, brach das Leben im kleinen Iruya ab. Die Buergersteige wurden hochgeklappt und die Schotten fuer die alltaegliche Siesta dicht gemacht. Also ging es zu Fuss auf Erkundungstour. An den Hang geklebt und umgeben von hohen Bergen scheint Iruya das Ende der Welt. So dachten wir, bis wir am naechsten Tag das Ende der Welt in San Isidro fanden. Eine halbe Tageswanderung von Iruya entfernt liegt diese winzige Dorfgemeinschaft in Mitten der Berge und mit dem Auto nicht zu erreichen. Der Fluss bringt ausreichend Wasser und das flache, erdige Ufer bietet gerade genug Platz um Ackerbau zu betreiben und die Gemeinschaft zu versorgen. Wir nutzten die letzten Sonnenstrahlen, um auf dem Rueckweg im kalten Gebirgsbach zu planschen und fuhren am Nachmittag mit dem Bus nach Humahuaca zurueck. Mit seinen huebschen Gassen, dem verlockenden Markt und der authentischen Atmosphaere hat uns Humahuaca von allen Doerfern rund um Salta am Besten gefallen.
Voller Eindruecke kehrten wir schliesslich nach Salta zurueck. Hier sammelten wir unser restliches Gepaeck ein und begaben uns auf die lange (22 Stunden) Busfahrt nach Iguazu.

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