Freitag, 10. April 2009

Siem Riep - auf den Spuren des Khmer-Koenigreiches










Die Fahrt von Phnom Penh nach Siem Riep begann mit einer Panne. Getriebeschaden lautete die Diagnose der Mechaniker. Wir nahmen es gelassen, schliesslich war es die erste Panne in sieben Monaten Reisezeit. Nachdem wir etwas eine Stunde am Strassenrand ausgeharrt hatten, gabelte uns ein anderer Bus auf und die Fahrt konnte weiter gehen. Im ueberfuellten Gefaehrt lernten wir Miriam und Nicole kennen und erfuhren von den wenig besuchten Dschungelruinen in Beng Maelea. Wir zoegerten nicht lange und zu viert charterten wir einen Wagen, der uns zu den Ruinen bringen sollte. Unsere Erwartungen wurden nicht enttaeuscht: Versunken im Dschungel forderten uns die von riesigen Baumwurzeln umschlungenen Mauern, der einst praechtigen Tempelstaette, dazu auf sie zu entdecken. Auf allen Vieren und mit vollem Koerpereinsatz machten wir uns also daran diesen ueberdimensionalen Abenteuerspielplatz zu erkunden. Wir staunten ueber die wunderschoen erhaltenen Verzierungen, raetselten ueber die Unmoeglichkeit eines so grossen Bauvorhabens zu jener Zeit und liessen uns von der Atmosphaere in ihren Bann ziehen. Bei einer frischen Kokosnuss erholten wir uns von der Kletterei ueber Stock und Stein und traten schliesslich den Rueckweg nach Siem Riep an.
Noch im Dunkeln radelten wir um fuenf Uhr frueh in die anbrechende Daemmerung hinaus. Verfolgt von Touristenbussen und TukTuks erreichten wir den Parkplatz, stellten unsere Raeder ab und betraten Angkor Wat ueber die Bruecke am Eingang des Tempels. Und dann der Schock: Der Sonnenaufgang ueber Angkor Wat, eine Massenveranstaltung, die friedliche Stimmung durch tausende, ruecksichtslose asiatische Touristen (tut uns leid das so sagen zu muessen) zerstoert, deren einziges Interesse das perfekte Foto zu sein schien. Kaum war das zauberhafte Licht des Sonnenaufgangs erloschen, war der Spuk vorbei. Verlassen lagen die Tempel vor uns und ganz in Ruhe machten wir uns daran ihre Schoenheiten zu entdecken. Wir wanderten durch Hoefe und Gaenge, erklommen Ebene fuer Ebene die Spitze des maechtigen Haupttempels. Mit dem Rad zogen wir weiter, stoppten am Bayon, dessen Gesichter uns von allen Seiten zu mustern schienen, an der Elefantenterasse und beendeten unsere Rundfahrt mit der Besichtigung des verwunschenen Dschungeltempels Ta Prohm. Gesaettigt mit Eindruecken und am Ende unserer Kraefte traten wir nach acht Stunden Tempelschau den Rueckweg an. In der gluehenden Hitze legten wir die acht Kilometer nach Siem Riep zurueck und traeumten von Klimaanlage und kalter Dusche. Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein ehe sich dieser Traum fuer uns erfuellte und wir, noch nass von der Dusche, erleichtert und erschoepft auf unsere Betten sanken.

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