Sonntag, 8. Februar 2009

Chiang Mai und Umgebung










Voellig uebermuedet erreichten wir nach einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht Chiang Mai. Doch diesmal blieben wir tapfer und begaben uns, kaum hatten wir ein Dach ueberm Kopf fuer die kommenden Naechte gefunden, auf Wat-Wanderung. Kleine Wats, grosse Wats, hoelzerne Wats, goldene Wats, mal in der Stadt, mal im Wald versteckt, wir haben sie alles gesehen. Soviel Watwandern macht hungrig und so machten wir uns am Abend ueber das leckere thailaendische Essen her, vor allem die Currys und Suppen haben es uns angetan. Und so fiel der Beschluss die Zeit in Chiang Mai zu nutzen und einen der viel gelobten Kochkurse zu besuchen.

Doch zunaechst zog es uns unsere Wanderschuhe wieder anzuziehen und zu Fuss die Berge und Bergvoelker, die im Norden Thailands heimisch sind zu besuchen. Dass das auf eigene Faust kaum gelingen konnte war uns schnell klar, daher schlossen wir uns dem einzig serioes wirkenden Unternehmen an, welches Treks zu den Bergdoerfern organisiert. Dafuer mussten wir tiefer in unsere Tasche greifen als alle uebrigen Touristen, die an den ueblichen Spasstreks teilnehmen. Doch wir vertrauten unserem Guide und hatten am Ende das Gefuehl, dass unser Geld gut angelegt war. Mit einem kleinen Rucksack, ausgeruestet nur mit dem Noetigsten fuer die kommenden drei Tage, brachen wir mit Marcel, Yoko und unserem Guide Mr. Sack auf. Zunaechst ging es im Pickup hunderte von Kurven nach Westen in Richtung Mae Sariang. Unterwegs hielten wir auf den regionalen Maerkten, um uns mit Lebensmitteln und ein paar Mitbringseln fuer unsere Gastfamilie auszustatten. Gegen Mittag erreichten wir endlich unseren Ausgangspunkt, und nach einer staerkenden Suppe begann die Wanderung. Bergauf, bergab, durch Bergdschungel, ueber Fluesse und vorbei an abgeernteten Reisfeldern wanderten wir dem Dorf, in dem wir uebernachten sollten entgegen. Die Bewohner des Dorfes gehoerten, wie auch unser Guide, dem Stamm der Karen an. Freundlich wurden wir von der Familie aufgenommen und nachdem die anfaengliche Fremdheit ueberwunden war, versuchten wir uns mit Haenden und Fussen zu verstaendigen. Wir gesellten uns zu den Mitgliedern der Familie ans Feuer im Haus, es wurde gekocht, gemeinsam gegessen, geraucht und Tee getrunken. Zusammen mit der schwangeren Tochter des Hause gebuehrte uns die Ehre eines Schlafplatzes am waermenden Feuer. Nach einem typischen Fruehstueck, viel Zeit um mit den Dorfbewohnern in Beruehrung zu kommen, mit den Kindern Zaehne zu putzen und nachdem die Mitbringsel verteilt waren, brachen wir auf und wanderten unseren naechsten Ziel entgegen, einer Bambushuette irgendwo im Dschungel. Wieder fuehrte uns der Weg bergauf, bergab durch Doerfer und ueber Flusslaeufe hinweg. Diesmal waren wir in Begleitung von drei weiteren Dorfbewohnern, die uns beim Tragen und Kochen helfen sollten und uns zeigten, was man aus Bambus alles herstellen kann. Unsere Unterkunft lag idyllisch am Zusammenfluss zweier Baeche, und nach einer erfrischenden Dusche machten wir uns an die Vorbereitung unseres Abendessens. Einer der Guides lehrte uns, wie man aus Bambus Becher, Teller, Schalen, Besteck und Essstaechen schnitzt, wie man in Bambus Reis und Wasser kocht und aus Bananenblaettern Schuesseln falltet. Dann wurde geschaelt, geschnippelt, das Haehnchen ertraenkt und gerupft. Am Ende genossen wir ein festliches Mahl bei romatischen Kerzenschein auf der Terasse unserer Bambushuette. Satt und zufrieden legten wir uns unter den Moskitonetzen zum Schlafen nieder. Mit den erbaermlichen Schlafsaecken wurde es eine kalte Nacht und alle waren wir froh als am naechsten Morgen die Sonne unsere erfrorenen Glieder waermte. Viel Zeit nahmen wir uns heute nicht und bald ging es weiter. Immer dem Verlauf des Flusses folgend, teils durch das Wasser watend, trafen wir schliesslich auf den Ausgang einer Hoehle, aus der uns das klare Wasser des Flusses entgegen sprudelte. Mit Fackeln und Taschenlampen durchquerten wir die Hoehle und erreichten an ihrem Eingang ein weites, fruchtbares Tal. Nach einem letzten Aufstieg, erreichten wir schliesslich unser Ziel, wo wir bereits von einem Pickup erwartet wurden.

Wieder in Chiang Mai, trugen wir uns fuer einen Kochkurs am folgenden Tag ein. So lernten wir Amelie und Karina kennen. Gemeinsam mit unserem Kochlehrer verbrachten wir einen Tag voller Spass beim Einkaufen auf dem Markt, beim Kochen und Essen, und wir freuen uns jetzt schon euch ein leckeres Thai-Menu zaubern zu duerfen wenn wir zurueck sind. Am Ende des Tages rollten wir kugelrund in unser Hostel. Abends schafften wir es uns doch noch einmal aufzuraffen und dem Nachtmarkt einen Besuch abzustatten. Schade, dass wir nur so wenig Platz in unseren Rucksaecken haben. Vielleicht schaffen wir es ja noch einmal mit leeren Taschen zurueckzukehren bevor wir nach Hause fliegen.




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